Ab 22. April 2023 läuft die Austellung “Aufbaden-Abbaden. Kurkultur in Baden”.
Auf der Suche nach Genesung und Erholung zieht es seit Jahrhunderten Kurgäste aus aller Welt in die Thermenstadt Baden. Sie steigen in Schwefelbecken, wandeln im Kurpark, turnen oder dösen in der Sonne im Strandbad. Der Geruch aus der Tiefe emporsteigender Schwefelquellen umfängt die Geschichten und Geschicke des Kurortes und seiner Bäder. In der Kurkultur Badens spiegeln sich medizinhistorische Entwicklungen, genauso wie gesellschaftliche Umbrüche und politische Prozesse. Die Ausstellung „Aufbaden–Abbaden. Kurkultur in Baden“ taucht bis ins 18. Jahrhundert nach packenden Kurgeschichten und heilsversprechende Kurmittel. Sie bringt Quellen zum Sprechen und lässt Stimmen aus dem Heute zu Wort kommen, um in einer möglichen Zukunft der Kurstadt wieder aufzutauchen.
Von 22. April bis 5. November 2023
Geöffnet: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10-18 Uhr
Erwachsene: € 8,-
Senior:innen: € 6,-
Schüler:innen, Studierende: € 3,-
Gruppen ab 10 Personen, pro Person: € 6,-
Führungen: Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 16 Uhr (Preis pro Person: € 3,-)
Familienführung jeden ersten Sonntag im Monat: 14 Uhr
Zum Kaiserhaus: Das 1792 vom Bankier Johann Jacob Gontard errichtete Haus ließ Nikolaus II. Fürst Esterhazy in den Jahren 1807 bis 1811 vom französischen Architekten Charles Moreau in das adelige Stadtpalais umbauen. Die neue Fassade samt vorgelagertem Säulenportikus, der Umbau Seitentrakte und die neuen Hofstallungen (heute Feuerwehr) verwandelten das Bürgerhaus in ein herausragendes klassizistisches Ensemble.
1813 erwarb Kaiser Franz I. (II.) das Palais „zu Meinem persönlichen Gebrauche“. Der harsche Protest der Kaiserin gegen die wenig repräsentable Bleibe war vergebens. Bis 1834 residierte hier der Kaiser beinahe jeden Sommer. Mit ihm kam seine Familie in die Kurstadt. Die Erzherzöge Anton und Carl errichteten Residenzen, wobei Carls Weilburg bis 1918 ein zentraler Treffpunkt der Habsburger bleiben sollte.
Nach dem Tod von Kaiser Franz 1835 wurde es um das Kaiserhaus still. In den Sommern vermietete die Burghauptmannschaft an kaiserliche Beamte. 1848 bis 1858 diente es Erzherzogin Maria Anna als Ganzjahresresidenz, 1878 bis 1900 war das Kaiserhaus Sommersitz von Erzherzog Carl Salvator von Österreich-Toskana bzw. dessen Familie.
1914 bis 1916 ein Offizierslazarett, diente das Haus ab Verlegung des Oberkommandos der k.u.k. Armee nach Baden im Jänner 1917 als „allerhöchste Hofstatt“. Der Oberbefehlshaber, Kaiser Karl I. führte in der Beletage die Kriegsgeschäfte. In den ersten Monaten der Jahre 1917 und 1918 wohnte hier auch seine Familie mit Kaiserin Zita und Thronfolger Otto.
Fotonachweis: Kaiserhaus Baden ©Fürnkranz